CEO-Vergütung: Warum auch hier Elon Musk heller strahlt und sogar Anshu Jain ein Vorbild ist.
Ein tolles Jahr für die Belegschaft des Ölfeldausrüsters Schlumberger: 25.000 Mitarbeiter dürfen sich über 100% Freizeit freuen und der CEO verdient unverändert 18 Mio USD. Bevor mir jemand wirtschaftsfeindliche Umverteilungsrhetorik vorwerfen kann: Ja, internationale Top-CEOs sind immer seltener für unter 10 Mio USD oder EUR zu haben. Und ja, wenn die Öl- und Gaspreise am Weltmarkt einbrechen, dann kann auch ein Spitzenmanager die Gewinnerosion nicht aufhalten.
Es geht um mehr als nur um das vertraglich Gesicherte, das Legale, das Übliche. Die Macht der Stakeholder Öffentlichkeit, NGO und Mitarbeiter wächst stetig, und ihre Meinung trägt maßgeblich zur Unternehmens- und CEO-Reputation bei. Ein freiwilliger Gehaltsverzicht in schweren Zeiten stärkt nicht nur die Unternehmenskultur, sondern auch das Ansehen des jeweiligen Unternehmenslenkers in der Welt und sichert Mitgliedschaften in Think Tanks, astronomische Rednerhonorare und die Erwähnung als Wohltäter für die Zeit danach. Auf diesem Gehaltsniveau wäre mir das durchaus ein paar Millionen wert.
Beispielsweise verzichtet Elon Musk #großgrößerelon auf seine komplette Vorstandsvergütung bei Tesla. Oder Dan Price, der CEO von Gravity Payments, nimmt nur 10% dessen, was ihm vertraglich zusteht, um jedem seiner Mitarbeiter einen Mindestlohn von 70.000 USD zu ermöglichen.
Auch Anshu Jain hat mit seiner Abfindung freiwillig auf mehr als 10 Mio Euro verzichtet. Das ist – bei allem mittlerweile gesellschaftlich anerkannten und daher langweiligen Deutsche Bank Bashing – Größe. Finden Sie nicht auch, Herr Winterkorn?
Dieter Holzer, Chef der Modegruppe Tom Tailor hingegen, hat seine absurden Gehaltsvorstellungen mittlerweile nur auf maximalen Druck des Aufsichtsrats begraben, siehe business detox Blogartikel vom 25. Juni 2015: Seine Reputation dürfte dennoch bis auf weiteres angekratzt bleiben.
Bild: Shutterstock.
You must be logged in to post a comment.