Oh wie schön ist Panama – Commerzbank vermittelt Briefkastenfirmen

Wie vor drei Wochen bekannt wurde, haben Fahnder herausgefunden, dass etliche Luxemburger Banken, darunter auch Töchter deutscher Banken, ihren Kunden geholfen haben, in Panama Geld vor dem Finanzamt zu verstecken. Presseberichten zufolge war die Luxemburger Tochter der Commerzbank ganz vorne mit dabei. Also die Tochter derjenigen Commerzbank, die vor gar nicht langer Zeit mit beinahe 20 Mrd. Euro vom Staat gestützt werden musste. Hat diese Commerzbank etwa Steuerhinterziehung im großen Stil begünstigt? Die SZ schreibt, dass in Kürze auch in puncto Geldwäsche ermittelt werden könnte.

„Eine Bank, die ihre Kunden kennt“ lautet ein Werbeslogan aus den 60ern. Er erhält nun einen faden Beigeschmack, wenn man erfährt, dass die geheimen Gelder über die Mossack Fonseca Group, die auch enge Vertraute von Gaddafi, al-Assad oder Mugabe zu ihren Kunden zählt, nach Panama geschleust wurden. Die Commerzbank verteidigt sich, indem sie darauf verweist, dass es sich um „Altkunden“ handelt, räumt aber später ein, dass man erst vor Kurzem damit begonnen habe, jenen Kunden zu kündigen, die nachweislich Offshore-Gelder vor dem Fiskus verstecken. Angeblich wird nun sogar gegen Commerzbank-Mitarbeiter wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt.

Lessons learnt:

  1. Hände weg von toxischen Mitarbeitern! Sie sind die Bremser am Siegeswagen.
  2. Es geht nicht nur um Fakten, sondern auch um Perzeption: Etliche deutsche Institute scheinen sich hier die Finger schmutzig gemacht und die illegalen Transaktionen unterstützt zu haben. Aber auf das Institut, das mit Steuergeldern gerettet werden musste, zeigen alle mit dem Finger.
  3. Ethische Standards auf dem Papier genügen nicht. Der Unternehmenskodex muss jede Faser des Unternehmens durchdringen. Nachhaltigkeit und Unternehmensethik müssen Teil der Unternehmensstrategie sein und nicht nur ein gutmenschelndes Add-on.

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